Der Fokus 2017 - "Nebenan"
Im besten Fall erzählen Filme Geschichten, die berühren: entweder, weil der Zuschauer die Protagonisten mag, er sich gerade ganz ähnlich fühlt oder weil die Handlung so auch nebenan passieren könnte. Wir alle leben mit Menschen zusammen, auf mehr oder weniger engem Raum. Und nebenan gibt’s immer Nachbarn. Mit diesen kommen wir idealerweise so gut zu Recht, dass es unsere Freunde sind. Häufiger aber grüßen wir uns nur kurz oder lassen selbst diese kleine Geste aus. Und dann gibt es noch jene Konstellationen im Zusammenleben, die gar nicht funktionieren und mitunter zu Konflikten oder gar heftigen Auseinandersetzungen führen. Im Privaten, Tür an Tür, aber eben auch zwischen Völkern und Nationen.
Demografischer Wandel, Migration, wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen verändern unsere Welt und auch immer wieder die Art, wie wir zusammenleben. Kurzfilme können sicher keine globalen Risse kitten. Sie können aber sehr wohl diese Risse sichtbar machen und Lösungsszenarien, anstoßen. Der Kurzfilmtag kann sogar noch mehr, nämlich Menschen verbinden, die sonst nur nebeneinander leben und lediglich voneinander wissen, wie Hund oder Rasenmäher hinter der Hecke klingen. Wenn Hausgemeinschaften, Gartennachbarn oder Kneipenbesucher sich treffen, um ihren eigenen Kurzfilmtag auf die Beine zu stellen, ist das gelebte Nachbarschaft wie wir sie verstehen. Oder wenn Jung und Alt am kürzesten Tag des Jahres einfach nur zusammen kurze Filme schauen. Diese erzählen vom „Nachbarschaftswahnsinn“, spielen „Hier und Da“ oder blicken nach „Nebenan“, um nur drei der insgesamt 15 Filmprogramme zu nennen.
Reißen Sie mit uns Grenzen ein und Scheuklappen herunter. Machen Sie aus dem Tante-Emma-Laden an der Ecke ein Kurzfilm-Kino. Laden Sie mit unserer Hilfe Filmemacher aus Ihrer Umgebung ein. Öffnen Sie Ihre Wohnküche für Freunde und Nachbarn. Finden Sie einfach Ihre ganz persönliche Idee für den Kurzfilmtag und werden Sie so Teil der größten Kurzfilmfeier des Jahres.
Die größte Kurzfilmfeier des Jahres
Einmal im Jahr ruft die AG Kurzfilm bundesweit auf, eigene Kurzfilmveranstaltungen zu organisieren.
Marktplätze und Hinterhöfe werden zu Open-Air-Kinos, Schaufenster und Hauswände verwandeln sich in Projektionsflächen. Filmtheater, von Kommunalen Kinos über Programmkinos bis zu Multiplexen, öffentliche Einrichtungen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen veranstalten ihre eigenen Filmevents. Ob drinnen oder draußen, ob auf professioneller Leinwand oder improvisiertem Screen, ob eigene Filme, Vorfilme oder fertig zusammengestellte Filmprogramme – am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, sind überall in Deutschland Kurzfilme zu sehen.
Auf Hunderten von Veranstaltungen an unterschiedlichsten Orten präsentiert sich der Kurzfilm in seiner ganzen künstlerischen Vielfalt einem breiten Publikum. Gleichzeitig wird auf die hohe Kreativität und Produktivität der deutschen Kurzfilmszene aufmerksam gemacht.